Eine sichere und ethische spirituelle Gemeinschaft - leben wir die Lehren vor?
Safe Environment Advisory Team
Ist es dir schon einmal so ergangen, dass du das Verhalten eines Sangha-Mitglieds gesehen hast, bei dem du dachtest: „Das ist nicht im Einklang mit den Lehren“ oder „Wow, das ist weder weise noch mitfühlend“. Wahrscheinlich hatten wir alle schon einmal diesen Gedanken über das Verhalten anderer - und über unser eigenes -, weil wir uns noch nicht in einem Zustand vollkommenen Gewahrseins befinden. Als Sangha engagieren wir uns jedoch dafür, die Auswirkungen unseres Verhaltens auf andere zu untersuchen und uns zu ändern, wenn etwas, was wir tun, Schaden anrichten könnte. Wir sind bestrebt, uns weiterzuentwickeln und mehr Weisheit und Mitgefühl in unser Handeln zu bringen.
Es ist wichtig, dass wir selber und auch als Gemeinschaft klar sind, um uns hierbei zu unterstützen.
Inwiefern ist Ehtik ein Teil meines Pfades und meiner spirituellen Entwicklung?
Wie können wir gemeinsam eine sichere, unterstützende und integrative spirituelle Gemeinschaft ermöglichen?
Was kann ich tun, wenn ich ein Verhalten wahrnehme, das mir bedenklich erscheint
Ethik als Teil unseres Pfades
Ethisches Verhalten ist ein wesentlicher Teil unseres spirituellen Pfades und unserer Reise, und die Anleitung der buddhistischen Ethik ist eine von vielen geschickten Möglichkeiten, mit unserem Geist zu arbeiten und die Lehren in unseren Gedanken und Handlungen zu verinnerlichen.
„Ethik und Buddhismus sind fast synonym. Das tibetische Wort für Ethik ist 'tsültrim' - Leben im Einklang mit der Sicht des Dharma.“ Jetsün Khandro Rinpoche, Rigpa London, 2018
Darüber hinaus ist es in jüngster Zeit für westliche Organisationen, einschließlich buddhistischer Organisationen, üblich und unerlässlich geworden, einen Verhaltenskodex oder eine Reihe von ethischen Richtlinien zu entwickeln, die die Verhaltensweisen beschreiben, die innerhalb der Organisation als akzeptabel oder inakzeptabel gelten.
Letztlich liegt es an uns, als Individuen und als Gemeinschaft, die buddhistischen Lehren und unsere ethischen Richtlinien zu verkörpern, damit wir das fürsorgliche und respektvolle Umfeld schaffen können, das wir erwarten und schätzen.
Ethische Richtlinien in Rigpa
Alle die mit Rigpa in Kontakt kommen, können erwarten, dass sie mit Würde und Respekt behandelt werden und das Gefühl bekommen, dass sie sich in einem sicheren und unterstützenden Umfeld befinden. Außerdem wollen wir eine integrative Kultur fördern, die unangemessenes, diskriminierendes, beleidigendes oder schädliches Verhalten nicht toleriert.
Diese Grundsätze sind nicht nur ein Ziel oder ein Wunsch, sondern sie sind im Verhaltenskodex und in den Leitlinien für gemeinsame Werte sowie in einem speziellen Beschwerdeverfahren festgeschrieben. Diese stehen zur Verfügung, um uns zu unterstützen, wenn Bedenken über unangemessenes Verhalten jeglicher Art vorgebracht werden.
Der „Rigpa-Verhaltenskodex“ und die „Erklärung zu den gemeinsamen Werten und Leitlinien“, die seit 2018 in Kraft sind, wurden „von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft“ in einer Reihe von Diskussionen innerhalb der internationalen Rigpa-Sangha entwickelt. Sie legen unsere gemeinsamen Werte als Sangha fest und spiegeln unsere Werte als Vajrayana-Organisation wider. Sie gelten für unsere Sangha, besuchende Lamas und Lehrer*innen sowie Mitglieder der Öffentlichkeit, die an Rigpa-Aktivitäten teilnehmen, und erinnern uns an unsere Verpflichtung, diese Werte in allen Aspekten unserer Aktivitäten zu verkörpern.
„Rigpa-Verhaltenskodex“ und die „Erklärung zu den gemeinsamen Werten und Leitlinien“ kurzgefasst:
Sie bieten spezifische Leitlinien für Verhaltensweisen, die wir akzeptieren bzw. die wir ablehnen.
Sie bieten eine klare Grundlage, um Bedenken zu äußern, wenn etwas geschieht, das sich nicht richtig anfühlt.
Sie umreißen die Unterstützung, die zur Verfügung steht, um etwaige Bedenken zu äußern.
Sie können uns dazu anregen, unser eigenes Verhalten im Lichte sowohl der zeitgenössischen säkularen Standards als auch der buddhistischen Ethik als einen integralen Bestandteil unseres Weges zu betrachten.
Sie dienen dazu, uns daran zu erinnern, wie wir voneinander abhängig sind und wie wir für die Auswirkungen unseres Handelns verantwortlich sind – auf unsere Sangha-Gemeinschaft, auf alle, die mit uns in Kontakt kommen, und auf unsere Fähigkeit, die Lehren des Dharma im Westen authentisch weiterzugeben.
Was tun, wenn das Verhalten einer Person dir bedenklich erscheint?
Wenn das Verhalten einer Person dir bedenklich erscheint, sprich es an.
Wenn du jemals Bedenken über das Verhalten von jemandem in Rigpa hast, dann sprich das bitte an! Oft ist es der beste erste Schritt, direkt mit der betreffenden Person oder den betreffenden Leuten zu sprechen. Wenn dies jedoch nicht funktioniert oder du dich dabei unwohl fühlst, kannst du mit einem Lehrer, einer Instruktorin, der Zentrumskoordination oder einem Mitglied deines nationalen Teams oder Vorstands über deine Bedenken sprechen.
Außerdem gibt es in jedem Land ein Sangha-Mitglied, mit dem du sprechen kannst und mit dem du dich über deine Möglichkeiten austauschen kannst, eine Lösung zu finden.
Die Leitung dieses Bereichs der Rigpa-Aktivitäten liegt beim Safe Environment Advisory Team (SEAT) - einer kleinen Gruppe mit Vertreter*innen aus mehreren Rigpa-Ländern. Die Aufgabe der Gruppe ist es, alle Mitglieder der Sangha sowie die Rigpa-Teams dabei zu unterstützen, ein Umfeld in Rigpa zu schaffen, das unsere Werte und Ethik widerspiegelt, und sie zu unterstützen, wenn Schwierigkeiten innerhalb der Sangha auftreten.
Du kannst dich mit dem Safe Environment Advisory Team in Verbindung setzen unter safe.environment@rigpa.org.
Indem wir sowohl die buddhistische als auch die säkulare Ethik hochhalten, werden wir gemeinsam ein sicheres, unterstützendes und inklusives Umfeld fördern, das alle Beteiligten dabei unterstützt, voll vom Buddhadharma zu profitieren.
Weiterführende Artikel und Links:
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